Der Hof im Mittelalter
Der Name Buttel leitet sich zweifellos her von altsächsisch bodl „Haus,
Gebäude“ und bedeutet hier vermutlich sinngemäß soviel wie „Einzelhof“ im
Gegensatz zum „Dorf“. Der Name tritt uns im Mittelalter in zahlreichen
Urkunden entgegen. Es sind damit jedoch meistens Butteldorf im Kirchspiel
Altenhuntorf, Buttel bei Neuenhuntorf, Bernebüttel bei Berne oder Buttel
bei Dedesdorf im Lande Wührden gemeint.
Der Hof zu Buttel gehörte um 1300 zu den Liegenschaften des Klosters
Rastede, dem auch sämtliche (17) Höfe in Rastede, Hankhausen (8), Barghorn
(3), Wahnbek (3) usw. gehörten. Später waren mit Sicherheit die Knappen
Bardewisch die Gutsherren von Buttel. Im Jahre 1483 verkaufte Dietrich
Bardewisch das Gut an den Knappen Friedrich von Reken auf Gut Loy. Im März
1519 tritt dessen Neffe Friedrich von Reken sein Erbgut „thom Buttel“ an
den Grafen Johann ab, der ihm dafür einen Hof in Neuenhuntorf wiedergibt.
Der Bauer heißt Johann. Seinem Vater, dem alten Gerd thom Buttel, stellt
der bisherige Gutsherr ein gutes Zeugnis aus, er habe den Hof „verbetert“
und „ingekofft“ und schließlich „Johan synem sone upghe dragen unde
averghelaten“ (überlassen). Der leibeigene Hof geht nun in die Hände des
Grafen über mit „holte, heide, ackere, watere, wische und weide, mit aller
slachtenut (Nutzung), mit denste, plichten unde tinsen, mit egendome der
lude (Eigentum der Leute) und alle wes dar tho horet…..“. Der Abt von
Rastede ist zugegen und heftet ebenso wie der Knappe von Reken sein dickes
Siegel an das Pergament.
Die erste Erwähnung ist bereits von 1275, als die Adelsfamilie von Apen
mit dem gräflichen Zehnten von Gut Buttel belehnt ist. Die gleiche Familie
ist 1329 Inhaber des Helmershofes in Etzhorn; sie besaß, übers Ammerland
verstreut, mehrere Höfe.
Eine besondere Belastung ergab sich durch eine Stiftung, die der Knappe
Steven von Reken (zu Loy) im Jahre 1501 realisierte. Sein verstorbener
Bruder Friedrich hatte bei Lebzeiten, um das Heil seiner Seele besorgt,
der Mutter Gottes Maria für Ihre Kapelle in Wardenburg 80 rheinische
Gulden verehrt. Diese 80 Gulden standen noch aus . Die Stiftung wird nun
in der Weise durchgeführt, dass Steven dem Wardenburger Kirchgeschworenen,
der ihm als Rechnungsführer der Mutter Gottes entgegentritt, für die 80
Gulden eine Jahresrente von 3 Oldenburger Mark verschreibt. Diese ist
alljährlich auf „ sunte Martens Dage “ Martini, d.i.11 November), so
verfügt Steven,“ van usen vulschuldigen eghen manne unde meygere Gherde
tom Buttel uth usen Gude zhom Buttele“ zu erheben. - Diese Stiftung wird
nur kurze Zeit bestanden haben, da die Wallfahrtskirche zu Wardenburg (mit ihrem wundertätigen Marienbild) mit der Einführung der Reformation
alsbald ihre Bedeutung verlor. Der Bauer wurde also einfach nach dem Hofe
„tom Buttel“, später „zum Buttel“ genannt. In verschiedenen Nebenlinien
wurde daraus Buttelmann; der berühmteste Seitenzweig aber nannte sich von
Buttel.
Die Neuzeit
Während die anderen zehn Hausleute der Bauernschaft Etzhorn jeweils im
Dorfverband ihre Ländereien im Gemenge durcheinander liegen hatten, zeigte
der Einzelhof Buttel bis zur Gemeinheitsteilung (1806) eine geschlossene
Form; er hatte sowohl Esch wie Austrift für sich allein. Der Hof wird 1627
ebenso wie der Etzhorner Helmershof als volles Erbe bezeichnet, während
alle anderen nur als halbe galten. Mit dem Schwiegersohn Hilbers (1794) kam
ein neuer Name auf den Hof; die Blutlinie blieb jedoch dieselbe. Die Leute
in den Nachbardörfern hielten auch weiterhin am alten Namen fest, so dass
auch der letzte Oltmann Hilbers zeitlebens nur als „Butteler Olben“ und
seine unverheiratete älteste Tochter (gest. 1933) als „Butteler Lenchen“
bezeichnet worden ist. Oltmann Hilbers hat den Hof 1904 für 150.000 Mark
verkauft.
Das Haus, 1681 zwölf Fach lang, um 1800 mit zwei Scheunen und zwei
Heuerhäusern, stand ursprünglich (noch 1793) etwa 200 Meter weiter
nördlich auf der Stelle, die heute „alter Hausplatz“ heißt. Das Haus war
ein stattlicher Fachwerkbau, rundherum mit Laubwald umstanden; 1904 ist er
durch einen modernen Zweckmäßigkeitsbau ersetzt worden. Lediglich ein
alter Schafkoven ist als malerischer Zeuge der Vergangenheit geblieben.
Dieser wurde im Jahre (2000) „in memoriam Wilfried Thoms“ restauriert“.

Besitzerfolge:
1. Taleke OO Grete, Meier des Knappen von Bardewisch,
seit 1483 des Knappen Friedrich von Reken auf Gut Loy
2. Gerd tom Buttel, 1501 Meier des Knappen Steven von Reken
3. Johann tom Buttel und Tebe syn Husfrowe,
seit 1519 Meier der Grafen von Oldenburg
4. Johann tom Buttel mit Rüstung und Spieß, ist 1612 tot
5. Johann zum Buttel, 1632 mit Söhnen Gerd Tonies,ist 1646 tot
......................
19. Wilfried Thoms,1989 Käufer
20. Bruder Diedrich Thoms, 1991
|